
Berufsbildende Maßnahmen für Rückkehrer und IDPs, Christen, Jesiden und Shabaks in der Nineve Ebene, Mosul, Hamdaniya und Tel Kaif
In der Ninewa Ebene leben ein Drittel der religiösen Minderheiten im Irak: Christen, Jesiden und Shabaks, die während der IS-Besatzung brutal verfolgt wurden. Sie wurden gezwungen zu konvertieren, zu Sklaven gemacht und mussten fliehen. Ihre Lebensgrundlagen wurden ihnen genommen, ihre Höfe und Häuser wurden geplündert. Jetzt befinden sich rund 1,6 Millionen Menschen im Rückkehrprozess, aber die politische Lage ist nach wie vor schwierig, die Infrastruktur ist in weiten Teilen zerstört und es fehlt massiv an Versorgungsgüter. Vor allem die Situation von Frauen ist prekär: Viele Frauen wurden sexuell misshandelt und ausgebeutet, sie wurden systematisch traumatisiert und sie erhalten kaum staatliche und soziale Unterstützung. Von der Gemeinschaft ausgeschlossen befinden sich viele in Abhängigkeitsverhältnissen und haben kaum die Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber auch Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen. Prägende Teile ihrer Kindheit wurden von Krieg, Gewalt und Zerstörung geprägt. Die Meisten konnten nicht regelmäßig zur Schule gehen und haben heute keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Diese Situation, das Fehlen von nachhaltigen Einkommensquellen und Zukunftsperspektiven, ist derzeit ein Faktor, der andere von der Rückkehr in ihre Heimat abhält.
Projektlaufzeit: 01.04.2020 – 31.03.2021
Durch die Ausbildung von Jugendlichen in Schlüsselqualifikationen für die Beschäftigung sowie die Ausbildung von Frauen im Bereich der Textilproduktion und die Verknüpfung mit den lokalen Märkten, sollen die Einkommensmöglichkeiten von Frauen und jungen Erwachsenen gestärkt werden, damit sie ihren Lebensunterhalt sichern können.
Mit dem neuen Projekt setzt sich Mission East für diese marginalisierten Gruppen ein und unterstützt sie darin, sich nachhaltige Lebensgrundlagen aufzubauen. Jugendliche erhalten Trainings und Unterstützung für den Ausbau und die Entwicklung von beruflichen Fähigkeiten. Dazu gehören die Identifizierung von Beschäftigungsmöglichkeiten, das Schreiben von Lebensläufen, die Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche, Englischunterricht für den Einsatz am Arbeitsplatz, Karriereberatung und die Vernetzung von Jugendlichen mit Arbeitsämtern und Job-Zentren der Regierung und anderer humanitärer Akteure.
Außerdem werden Frauen in der Textilproduktion (Stickerei, Teppichweberei und Strickwaren) geschult und dabei unterstützt, ihre Produkte auf lokalen und regionalen Märkten mit Hilfe von Gemeinschaftskollektiven zu verkaufen. Dies ist besonders wichtig, da soziale Konventionen Frauen noch immer daran hindern, einen Teil zur Einkommensbeschaffung beizutragen. Deshalb werden Geschäftsmodelle benötigt, die innerhalb einer sicheren Umgebung im Dorf oder in der Gemeinde stattfinden und gewährleisten, dass sie wirtschaftlich selbstständig sein können, ohne sozialen oder sicherheitsbezogenen Risiken ausgesetzt zu sein.