
Dringend benötigte Unterkünfte und WASH-Materialien für Jesiden
2014 flohen Tausende Jesiden vor dem so genannte Islamischen Staat auf den Sinjar-Berg. Über 12.500 Jesiden leben seit dem in Notunterkünften auf dem Berg und können auf Grund der Sicherheitslage noch immer nicht in ihre Heimat zurückkehren. Die vertriebene Bevölkerung ist vollkommen auf Hilfe von außen angewiesen, da fast alle Familien während des Konfliktes ihren Arbeitsplatz und ihre Einkommensquellen verloren haben und sie bei der Flucht nur das Nötigste mitnehmen konnten. Durch diese Abhängigkeit und der komplizierten geopolitischen Lage und der instabilen Sicherheitssituation, kommt es häufiger zu Engpässen in der Versorgung.
Laut UNICEF haben zurzeit 80 Prozent der Familien (1.800 Familien) keinen Zugang zu Latrinen und viele Zelte sind mittlerweile nicht mehr funktionstüchtig.
Daher brauchen viele Familien dringend neue Zelte, um sich vor dem extremen Wetter am Berg zu schützen. Doch vor allem der Mangel an Latrinen stellt eine große Bedrohung dar, da sich dadurch sehr schnell sehr gefährliche Krankheiten ausbreiten können. Denn unter den aktuellen Bedingungen nutzen die Menschen, die am Berg leben täglich das kontaminierte Grund- und Oberflächenwasser zum Trinken, zum Waschen und um das angebaute Obst und Gemüse zu gießen. Gut ausgebaute Latrinen schützen Oberflächenwasser, Grundwasser und Boden.
Mit dem Projekt sollen 100 Latrinen gebaut und Zelte verteilt werden, um das Risiko von Infektionskrankheiten zu verringern und die Privatsphäre und Würde der Vertriebenen zu gewährleisten.
Mittlerweile ist Mission East eine der wenigen Organisationen, die auf dem Sinjar-Berg noch aktiv ist und da wir in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrung in dem Bereich WASH und Shelter gesammelt haben und seit vielen Jahren im Irak und speziell in dem von Konflikten geprägten und schwer zugänglichen Gebiet um den Sinjar-Berg arbeiten, können wir Zelte und Notfall-Latrinen zur Verfügung stellen und damit 5.000 Menschen unterstützen.
Durch die Installation neuer Latrinen kann die Krankheitsrate insbesondere bei Kindern verringert werden und Familien können ihr begrenztes Einkommen für Lebensmittel und Kleidung ausgeben, anstatt es für Medikamente und Behandlungen zu verwenden.