Irak
Der Krieg im Irak ist vorbei, doch er hat Spuren hinterlassen. Viele Menschen mussten mit ansehen, wie ihre Ehemänner, Brüder und Söhne umgebracht, ihre Frauen vergewaltigt und ihre Mädchen verschleppt und versklavt wurden. Andere lebten unter dem Terrorregime des "Islamischen Staates", bis sie unter großer Gefahr fliehen konnten. Vor allem religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden haben unter dem Terror des IS gelitten und wurden systematisch verfolgt. Viele dieser Minderheiten sind noch immer vertrieben und leben in Camps und improvisierten Unterkünften. Gleichzeitig kehren immer mehr Menschen in ihre Heimat zurück. Dort finden sie häufig zerstörte Häuser, eine zerstörte Infrastruktur und wenige Möglichkeiten ein Einkommen zu generieren, vor. Nach Schätzungen des HRP sind im Irak 2019 über 6,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Seit Beginn der Krise im Irak 2014 unterstützt Mission East die Menschen, die unter dem Terror und dem Krieg leiden mussten. Nun verändert sich der humanitäre Kontext. Binnengeflüchtete, die in ihre zerstörte Heimat zurückkehren, sind mit neuen Bedürfnissen konfrontiert. Während einige Rückkehrende schon in der Rehabilitationsphase sind, fehlt anderen der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Shelter, sanitären Anlagen, Möglichkeiten der Existenzsicherung und Sicherheit. Mission East unterstützt diese Menschen mit Aktivitäten, die eine Rückkehr zur Selbstversorgung und Normalität ermöglichen soll. Dabei ist die Schaffung von Lebensgrundlagen und nachhaltigen Einkommensquellen und der Aufbau der zerstörten Häuser und Unterkünften zentral.
Ein anderer Schwerpunkt ist Schutz und Sicherheit. Weiterhin gibt es unorganisierte Angriffe durch bewaffnete Gruppen, sowie kleine militärische Operationen, die zu neuen Vertreibungen führen und Binnenvertriebene davon abhält, zurückzukehren. Außerdem entstehen neue Quellen der Instabilität im Zusammenhang mit steigenden Armutsraten, fehlenden Perspektiven und Verzögerungen bei der Aussöhnung von verschiedenen Gruppen und Gemeinschaften. In vielen Fällen ist deswegen ein besonderer Schutz für traumatisierten Frauen, Kindern und Jugendlichen nötig. Mission East hat Zentren aufgebaut, in denen Menschen, die psychologische Hilfe benötigen, einen geschützten Raum finden. Kinder und Jugendliche können hier spielen und lernen, haben aber auch die Möglichkeit, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und psychosoziale Unterstützung zu erhalten.
In Zukunft werden wir uns im Irak weiterhin auf die drei Hauptbereiche Schutz, Lebensgrundlagen und WASH/Unterkünfte konzentrieren und den Fokus verstärkt auf die Beteiligung von Frauen, Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen und anderen ausgeschlossenen und gefährdeten Gruppen legen. Unsere Projektregionen befinden sich vor allem in den Gouvernements Ninewa und Kirkuk, die wir auf die Regionen Saladin und Anbar erweitern werden.

News aus Irak
Spenden
Erfolge Irak 2020



